Wenn Realität und Wahrnehmung miteinander verschwimmen
Bei der Psychose handelt es sich um eine vielschichtige psychische Störung. Sie ist eine Erkrankung, die den Kern der Persönlichkeit berührt und das psychosoziale Beziehungsgeflecht der Betroffenen und somit ihr ganzes Leben verändert. Auch das Denken und die Wahrnehmung der Umwelt verändern sich. Die Krankheit kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten und verschiedene Ursachen haben.
Die Betroffenen haben einen gestörten Bezug zu sich selbst und nehmen die Realität anders wahr als ihre Mitmenschen. In der Praxis wird der Begriff „Primäre Psychose“ oft gleichbedeutend mit Schizophrenie verwendet, da die Schizophrenie die häufigste Form dieser Erkrankung ist. Ergänzende Informationen zu dem Krankheitsbild können Sie unserer Patienteninformation entnehmen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie oder ein Angehöriger an einer Psychose leidet, nehmen Sie gerne vertraulichen Kontakt mit unseren Experten auf 02266 4855 540. Wir sind für Sie da!
Generell unterscheidet man bei einer Psychose zwischen Positiv-Symptomen und Negativ-Symptomen. Bei Positiv-Symptomen „kommt etwas hinzu“. Ein typisches Positiv-Symptom sind Denkstörungen wie Halluzinationen. Patienten hören, sehen, fühlen oder schmecken Dinge, die nicht der Realität entsprechen. Auch Wahnvorstellungen sind kennzeichnend. Diese äußern sich, im Gegensatz zu Halluzinationen, durch eine Fehlinterpretation der Wirklichkeit.
Bei Negativ-Symptomen „geht etwas verloren“: Das Denken ist langsamer, uneffektiver und kräftezehrend. Es können Unkonzentriertheit, Verwirrtheit oder eine Verringerung des Wortschatzes auftreten. Der Antrieb vermindert sich. Manche Betroffene fühlen sich lustlos und müde, ziehen sich zurück und vernachlässigen sich.
Man unterscheidet die primäre Psychose von der sekundären Psychose.
Bei einer primären Psychose kann keine körperliche Ursache festgestellt werden. Die häufigste Form ist die Schizophrenie. Der Begriff bedeutet „gespaltenes Bewusstsein“. Er bringt zum Ausdruck, dass das gesunde und das beeinträchtige Empfinden der Realität nebeneinander existieren. So können Betroffene eine ihnen nahestehende Person gleichzeitig lieben und sich von ihr bedroht fühlen. Daneben gibt es weitere psychotische Störungen, die anderen Krankheitsbildern zugeordnet werden. Dazu zählen affektive Psychosen, die vor allem die Stimmung und den Antrieb negativ beeinflussen. Sie treten unter anderem bei einer psychotischen Depression, Manie oder bei bipolaren Erkrankungen auf.
Eine primäre Psychose kann heute gut behandelt werden und die Erkrankung nimmt mit der passenden Therapie bei vielen Betroffenen einen günstigen Verlauf.
Sekundäre Psychose
Eine sekundäre Psychose ist auf eine organische Ursache zurückzuführen. Häufig tritt sie als Folge einer vorübergehenden oder bleibenden Schädigung des Gehirns auf. Ihr Verlauf und die Prognose ist davon abhängig, wie gut sich die zugrunde liegende Erkrankung behandeln lässt. Sekundäre Psychosen entstehen durch:
Bei primären Psychosen wirken oft mehrere krankheitsauslösende Komponenten zusammen. Dazu zählen vor allem biologisch-genetische sowie psychosoziale Faktoren. Eine sekundäre Psychose hat ihre Ursache in einer Erkrankung, Medikamentennebenwirkung oder dem Drogenkonsum.
Bei der Behandlung von Psychosen entwickeln wir einen individuell auf Sie ausgerichteten Behandlungsplan, der hochfrequente Psychotherapie, Pharmakotherapie sowie eine breite Auswahl an Spezialtherapien beinhaltet. Der Aufbau eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Ihnen und den betreuenden Experten ist bei dieser Erkrankung von besonderer Bedeutung. Verständnis, Geduld und Transparenz spielen daher bei der Planung und Anwendung aller Maßnahmen eine entscheidende Rolle.
Wir begleiten Sie auf dem Weg zu Ihrer Genesung